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8. März 2023

Weltfrauentag an der BHAK 1

Seit über 100 Jahren wird am 8. März, dem Weltfrauentag, der Errungenschaften der Frauen gedacht sowie den Rechten, die sie bisher erkämpft haben. Der Tag soll aber nicht nur glorifizieren, sondern auch ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Frauen in der heutigen Gesellschaft immer noch vielen Ungerechtigkeiten gegenüberstehen.

Die Bereiche, die Veränderung benötigen, sind zahlreich: Beruf und Karriere, Care-Arbeit, Bezahlung, soziale Anerkennung, Rollenbilder und Gewalt an Frauen. Um dies sichtbar zu machen, ist es wichtig, diese Themen auch im schulischen Kontext anzusprechen. Dieser Aufgabe hat sich eine Gruppe von Lehrer:innen an der BHAK 1 angenommen. Anlass dazu war neben dem Weltfrauentag die aktuelle Dokumentation von vier Salzburger Schüler:innen.

Dokumentation Lilium

Die Dokumentation Lilium ist das Diplomprojekt von vier Schüler:innen der HTL Salzburg, in dem es um sexuelle Belästigung in alltäglichen Situationen geht. Persönliche Betroffenheit war der Auslöser für den Film: Es sei „einfach schockierend“ gewesen, Frauen zu begegnen, die selbst schon einmal sexuell belästigt wurden, erzählt Regisseur Noah Hatz. Viele Mitschülerinnen, Freundinnen, Schwestern und Bekannte haben ihre Erfahrungen geschildert, sechs davon auch vor der Kamera. Das Schulabschlussprojekt zeigt: Belästigung ist im Alltag und beim Fortgehen ein Dauerthema. Es geht um alltägliche Übergriffe, sie werden oft heruntergespielt oder verschwiegen. „Es scheint irgendwann nicht mehr der Rede wert“, sagt Nina Maringer vom Filmteam. „Dabei muss gerade darüber mehr gesprochen werden“. Heute, am 8.3. – pünktlich zum Internationalen Frauentag – feiert der bemerkenswerte Film seine Onlinepremiere auf Youtube.

Projekt an der BHAK 1

Dem Aufruf des Filmteams, über das Thema der sexuellen Belästigung zu sprechen, folgte nun die BHAK 1. Der Film bildet die Grundlage für das Projekt, das an der Schule initiiert wurde. Das Ziel war, damit auf das Thema aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein für eigene und die Grenzen der anderen zu schaffen. Beteiligt waren alle ersten und zweiten Jahrgänge, in den einzelnen Klassen wurden jeweils 100-minütige Workshops abgehalten. Zunächst wurden das Filmprojekt und das Thema erklärt, dann der Film selbst angesehen. In der zweiten Einheit der Workshops wurde die Dokumentation intensiv nachbereitet. Fragen, die hierzu gestellt wurden, waren: Wo werden im Film Grenzen überschritten? Wie kann man individuelle Grenzen erkennen? Wo sind meine eigenen Grenzen? Was kann getan werden, um Vorfälle, wie die im Film gezeigten, zu vermeiden?

Reaktionen in den Workshops

Betroffen und berührt vom Film diskutierten die Schüler:innen zunächst in Kleingruppen, in die sie sich selbstständig einteilten. Hier war es wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Jugendlichen auch offen über die Situationen im Film sprechen konnten. Besonders beschäftigte sie bei den Diskussionen auch die Tatsache, dass es sich bei den Interviewten um Schülerinnen ihrer Altersgruppe handelt und die Geschehnisse im Salzburger Raum passierten. Dies zeigte deutlich, wie real sexuelle Belästigung ist. Nachdem die Ergebnisse der Diskussionen im Plenum zusammengetragen wurden, hielten die Schüler:innen fest: Es ist wichtig über das Thema zu sprechen, auch in der Schule.

Die BHAK 1 bedankt sich herzlich beim Filmteam des Projekts Lilium für die Erlaubnis, den Film bereits vor der Premiere im Rahmen der Workshops sehen zu dürfen sowie den Zuspruch, den wir vom Regisseur Noah Hatz erhalten haben.

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