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6. Oktober 2025
‚Die Welle‘ bewegt SchülerInnen der HAK/HAS Salzburg I
Am 30. September 2025 besuchten insgesamt elf Klassen der Handelsakademie und Handelsschule Salzburg I je eine von zwei aufeinander folgenden Darbietungen des Stücks „Die Welle“ durch die Theatergruppe Oberndorf. Viele SchülerInnen fühlten sich direkt angesprochen und fanden die schauspielerische Leistung beeindruckend.
Wir fuhren mit der S-Bahn zum Theatersaal des Privatgymnasiums der Herz-Jesu-Missionare in Liefering. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert, sodass wir trotz Wolkenbruchs pünktlich Platz fanden und die Aufführung ohne Verzögerung beginnen konnte.
Die Bühnenfassung des Stücks von Josef Lipp beruht auf dem gleichnamigen Roman „Die Welle“ von Morton Rhue, der wiederum auf einem realen Experiment in den USA von 1967 basiert. Darin will ein Geschichtelehrer einer Klasse erklären, wie Diktaturen entstehen und führt dafür strenge Regeln ein, verlangt strikte Disziplin und betont die Wichtigkeit von Gemeinschaft und schließlich Handeln. Bald gerät die Situation jedoch außer Kontrolle und die Schüler verhalten sich immer fanatischer. So wird deutlich, wie gefährlich es ist, wenn kritisches Denken fehlt.
Im Unterschied zum Film von 2008, der in Deutschland spielt und auf aktuelle Gewaltereignisse in Schulen anspielt, zeigt das Theaterstück die Handlung näher an der Vorlage des Romans. Die Darsteller/innen spielen sehr überzeugend. Besonders eindrucksvoll ist die Entwicklung der Schülerfiguren, die zunächst bloß neugierig, bald aber begeistert sind und einem gefährlichen Fanatismus verfallen.
Das Bühnenbild war schlicht, aber wirkungsvoll. Wenige Requisiten und eine gekonnte Lichtregie reichten aus, um verschiedene Situationen im Klassenzimmer, Pausenhof oder in privater Umgebung sowie die emotionale Entwicklung aller Beteiligten vor Augen zu führen. Das Publikum wurde nicht direkt einbezogen, doch durch die intensive Darstellung und das Herstellen von Blickkontakt mit dem Publikum fühlte man sich manchmal so, als würde man selbst dazu aufgefordert, der „Welle“ beizutreten. Während der Vorstellung herrschte im Saal große Aufmerksamkeit und am Ende wurde kräftiger Applaus gespendet.
Die Aufführung macht deutlich, wie gefährlich Gruppenzwang ist und dass kritisches Denken und Zivilcourage im Alltag unverzichtbar sind. Sie zeigt auch, dass Entwicklungen wie Faschismus von einer kleinen Gruppe ausgehen, dann aber schnell sehr ernst und gefährlich werden können, eigentlich überall und heute noch.
Berichte von Schülerinnen aus der 3AK und 3AS
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