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16. April 2024

Österreichs Exportwirtschaft

Auf den afrikanischen Kontinent gehen nur 1,1 % aller österreichischen Exporte. Doch werden durch diese Exporte rund 6.000 Arbeitsplätze in Österreich geschaffen, was der Größe einer österreichischen Kleinstadt entspricht. Die Exporte nach Afrika sind daher keinesfalls unbedeutend, auch wenn 1,1 % nach nur sehr wenig aussieht. Zudem ist auf diesem Kontinent noch ein sehr großes Wachstumspotential.

Vergleiche wie diese machten den Vortrag von Mag. Gressel, zukünftiger Wirtschaftsdelegierter der WKO in Manila, zu einem lebendigen Ganzen. Er verstand es hervorragend, die trockenen Daten und Fakten in eine Reihe von Analogien und Geschichten zu fassen, die seine Erlebnisse als langjähriger Wirtschaftsdelegierter Stellvertreter in Peking, Bukarest, Toronto und Düsseldorf zum Ausdruck brachten. 

Der erste Teil des Vortrags behandelte die enorme Bedeutung des Exports für die österreichische Wirtschaft. Die Pro-Kopf Exportrate Österreichs liegt noch vor großen Exportnationen wie Deutschland an der hervorragenden 8. Stelle weltweit! Natürlich ist Deutschland unser wichtigster Exportpartner. Stark entwickelte sich aber auch der US-Markt wohingegen China im letzten Jahr zurückgefallen ist.  Die Analyse der Daten der vergangenen 20 Jahr zeigte, dass die Auswirkungen der COVID-Krise geringer ausfielen als die Auswirkungen nach dem Banken- und Finanzskandal 2008/09. Eine für viele von uns überraschende Tatsache! 

Die Liste der Exporte nach Bundesländern wird deutlich angeführt von Oberösterreich, wobei Salzburg eher am unteren Ende zu finden ist.  

Auch wenn große Namen wie die VOEST, Swarovski, die STRABAG, KTM und Red Bull eine bedeutende Rolle für Österreichs Außenhandel spielen, so kommt der Löwenanteil an den Exporten von Österreichs „Hidden Champions“. Es handelt sich dabei um familiengeführte Unternehmen in dezentraler Lage mit einem jährlichen Umsatz unter € 300 Mio. Sie erzeugen Nischenprodukte und fungieren als Zulieferer für diverse Industrieunternehmen (z.B. die deutsche Autoindustrie) und sind durch ihre Tätigkeit im B2B-Markt weniger in der Allgemeinheit bekannt. Als Beispiele genannt wurden FAAC, Binder, AST, Teufelberger, BLUM, Doppelmayer, u.a. 

Im zweiten Teil des  Vortrags erklärte Mag. Gressel, was die Außenwirtschaft Austria macht und welches die Tätigkeiten eines Wirtschaftsdelegierten sind. Große österreichische Exportunternehmen kommen meist gut ohne viel Unterstützung auf den internationalen Märkten zurecht. Die Vielzahl der mittleren und kleiner Unternehmen benötigen jedoch vorwiegend beim Markteintritt den Support der Wirtschaftsdelegation. Das Netzwerk der weltweiten Stützpunkte der Außenwirtschaft Austria, einer Unterorganisation der WKO, umfasst 100 Büros, wobei 50 % außerhalb Europas liegen.  

Hoch interessant waren auch die – in Geschichten gefassten – Erklärungen zu den vielfältigen kulturellen Komponenten, die das Wirtschaftsleben im Ausland so deutlich vom Inland unterscheiden. Einen Überblick dazu lieferte die kulturelle Landkarte ‚The Culture Map‘. 

Wie bereits eingangs erwähnt, lebte der Vortrag vor allem durch die vielen von Mag. Gressel erzählten Geschichten und brachte auf unterhaltsame Art eine Erweiterung unseres Wissens über die österreichischen Exportindustrie. 

Unser Dank gilt Herrn Mag. Gressel von der WKO Österreich. Wir wünschen ihm einen guten Start als Wirtschaftsdelegierter in Manila! 

13. April 2024 

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